S.M.A.R.T. (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) ist ein System zur Selbstüberwachung, Analyse und Meldung, das standardmäßig in allen magnetischen Festplatten (HDDs) und Solid-State-Drives (SSDs) implementiert ist. Damit können alle wichtigen Parameter im Betrieb überwacht und drohende Defekte bis hin zum Ausfall in vielen Fällen rechtzeitig erkannt und dem Benutzer gemeldet werden.
Die Analyse der Festplatten-Daten wird sofort beim Start des Rechners durchgeführt. Gesteuert wird der Vorgang durch das entsprechend konfigurierte BIOS des Rechners oder aber durch ein Zusatz – Programm, das beim Start des Rechners dazu geladen wird. Das S.M.A.R.T. – System richtet sich bei seinen Meldungen an den von den Festplattenherstellern festgelegten Grenzwerten für die einzelnen überwachten Parameter des Laufwerks wie Temperatur oder Laufleistung aus.
Das Gesamtsystem wird durch den Einsatz von S.M.A.R.T. nicht langsamer, weil ja nur eine Protokollierung stattfindet und keine Korrekturen versucht werden. Es gibt zwar in der Festplatte auch Korrektur – Mechanismen bei einigen Bedingungen wie zum Beispiel Erschütterungen, aber die gehören nicht zu den S.M.A.R.T. – Funktionen.
Obwohl man die entsprechenden Einstellungen im Computer finden kann und es sogar im Standard so vorgesehen ist, kann man S.M.A.R.T. nicht abschalten. Die Laufwerke ignorieren die entsprechenden Kommandos. Die Platten bestätigen die Funktion dann zwar als deaktiviert, die Protokollierung geht aber dennoch einfach weiter. Die dabei von S.M.A.R.T. erzeugten Daten werden in einem Bereich der jeweiligen Festplatte abgelegt, auf den das Betriebssystem und damit der Benutzer nicht zugreifen kann.
Auf welche S.M.A.R.T. Attribute soll man als Verbraucher besonders achten?
S.M.A.R.T. Überwachung wird sowohl bei SSDs (Solid State Drives) als auch bei HDDs (Hard Disk Drives) verwendet, aber die Art der überwachten Attribute und die Bedeutung dieser Attribute kann sich unterscheiden.
Bei HDDs sind die meisten S.M.A.R.T. - Attribute auf die Überwachung der mechanischen Komponenten wie den Kopf, die Spindel und den Arm ausgerichtet. Diese Attribute können Anzeichen für eine bevorstehende Fehlfunktion wie einen Defekt des Lesekopfs oder einen Ausfall der Spindel anzeigen.
Die wichtigste S.M.A.R.T. - Attribute bei Festplatten Überwachung
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Reallocated Sectors Count
Dies zeigt an, wie viele Sektoren auf der Festplatte aufgrund von Fehlern neu zugewiesen wurden. Ein hoher Wert kann ein Anzeichen für eine fehlerhafte Festplatte sein.
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Current Pending Sector Count
Dies zeigt an, wie viele Sektoren auf der Festplatte aufgrund von Fehlern momentan ausstehend sind. Ein hoher Wert kann ebenfalls ein Anzeichen für eine fehlerhafte Festplatte sein.
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Offline Uncorrectable
Dies zeigt an, wie viele Sektoren auf der Festplatte nicht korrigiert werden konnten, während die Festplatte nicht in Betrieb war. Ein hoher Wert kann ein Zeichen für eine schwerwiegende Fehlfunktion sein.
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Power-On Hours
Dies zeigt an, wie lange die Festplatte im Betrieb war. Eine lange Betriebsdauer kann ein Anzeichen für eine bevorstehende Fehlfunktion sein.
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Temperature
Dies zeigt die aktuelle Temperatur der Festplatte an. Eine hohe Temperatur kann ein Anzeichen für eine Überhitzung sein, die zu einem Fehler führen kann.
Bei Fehlern im S.M.A.R.T. einer Festplatte, wo kein Zugriff auf die wichtige Daten mehr möglich ist, können Sie unseren erstklassigen Festplatten-Datenrettung Service in Anspruch nehmen.
Bei SSDs gibt es andere Attribute, die überwacht werden, die auf die Überwachung der elektronischen Komponenten und der Speicherzellen ausgerichtet sind. Diese Attribute können Anzeichen für bevorstehende Fehlfunktionen wie einen Ausfall von Speicherzellen oder ein Ende der Lebensdauer anzeigen.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Hersteller seine eigenen spezifischen S.M.A.R.T. - Attribute für SSDs und HDDs verwendet. Daher kann die Überwachung von S.M.A.R.T. je nach Gerät unterschiedlich sein.
Bei SSDs ist die S.M.A.R.T. Überwachung mit Alarmierung ist wichtiger als bei HDDs. Da SSDs keine beweglichen Teile wie HDDs haben, sind sie weniger anfällig für mechanische Fehler. Stattdessen kann ein Ausfall von SSDs auf eine Ende der Lebensdauer oder einen Ausfall von Speicherzellen zurückzuführen sein.
Die Überwachung von S.M.A.R.T. auf SSDs mit permanent laufenden Überwachungsprogrammen kann diese frühzeitig anzeigen und dem Benutzer Zeit geben, um wichtige Daten zu sichern und das Gerät zu ersetzen, bevor ein Totalausfall eintritt. Daher ist es bei SSDs besonders wichtig, dass die Überwachung von S.M.A.R.T. mit einer Alarmierung eingerichtet wird, damit der Benutzer auf mögliche Probleme rechtzeitig reagieren kann.
Die wichtigsten S.M.A.R.T. - Attribute bei SSD Überwachung
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End-to-End Error Correction
Überwacht die Fähigkeit des Geräts, fehlerhafte Daten automatisch zu korrigieren.
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Wear Leveling Count
Überwacht die Verteilung der Schreibvorgänge auf verschiedene Speicherzellen, um eine gleichmäßige Abnutzung des Geräts zu gewährleisten.
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Used Reserved Block Count
Überwacht die Anzahl der reservierten Blöcke, die zur Aufrechterhaltung der Integrität der Daten bei einem Ausfall von Speicherzellen verwendet werden.
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Power-On Hours (POH)
Überwacht die Gesamtzeit, die das Gerät eingeschaltet war.
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Program Fail Count
Überwacht die Anzahl fehlgeschlagener Schreib- und Leseversuche.
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Uncorrectable Error Count
Überwacht die Anzahl fehlerhafter Daten, die nicht korrigiert werden können.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Hersteller seine eigenen spezifischen S.M.A.R.T. - Attribute für SSDs verwendet und dass sich die Bedeutung und Überwachung dieser Attribute unterscheiden kann. Daher ist es wichtig, die Dokumentation des Geräts zu überprüfen, um die wichtigsten S.M.A.R.T. - Attribute für das spezifische Gerät zu identifizieren.
Welches Überwachungstool für SSD oder Festplatte ist besser?
Es kann sinnvoll sein, ein S.M.A.R.T. - Überwachungstool direkt beim SSD-Hersteller zu suchen, da dieser möglicherweise ein Tool bereitstellt, das die spezifischen Attribute des Geräts besser unterstützt. Ein solches Tool kann eine bessere Überwachung und Analyse der S.M.A.R.T. - Attribute des Geräts ermöglichen und dem Benutzer möglicherweise auch bessere Informationen über die Leistung und den Zustand des Geräts bereitstellen.
Allerdings gibt es auch viele allgemeine Überwachungstools, die über eine breite Unterstützung für verschiedene Geräte und Hersteller verfügen und in der Lage sein können, die wichtigsten S.M.A.R.T. - Attribute für das spezifische Gerät zu überwachen. Es ist daher ratsam, mehrere Optionen zu überprüfen, um das Tool zu finden, das am besten zu den Bedürfnissen und Anforderungen des Benutzers passt.
Hier sind ein paar bekannte Tools zur Überwachung von S.M.A.R.T., die zu empfehlen sind
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CrystalDiskInfo
Ein einfaches und benutzerfreundliches Tool, das eine Übersicht über S.M.A.R.T. sowie andere Informationen über das Gerät darstellt.
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HD Tune
Ein leistungsstarkes Tool, das eine Überwachung von S.M.A.R.T. sowie eine tiefere Analyse von Festplatten und SSDs ermöglicht.
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Speccy
Ein umfassendes System-Informationstool, das auch S.M.A.R.T. überwacht und eine Übersicht über andere Systeminformationen samelt.
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AIDA64
Ein leistungsstarkes System-Diagnostik-Tool, das unter anderem S.M.A.R.T. überwacht und eine detaillierte Analyse des Systems bereitstellt.
Wo liegen die Grenzen von S.M.A.R.T.?
S.M.A.R.T. macht im Grunde genommen nur Aussagen über die einzelne Festplatte oder SSD. Die Daten von vernetzten Festplatten werden nicht zueinander in Bezug gesetzt (RAID Integrität wird dabei nicht überwacht). Es gibt auch keine Norm zu S.M.A.R.T., so dass jeder Festplattenhersteller für seine Produkte selbst entscheidet, welche Parameter in welchen Grenzen dem Monitoring unterliegen.
Oft wird auch berichtet, dass die Genauigkeit der ermittelten Daten unzureichend ist. Dabei geht es zum Beispiel um Temperatur – Fühler, die ungünstig platziert oder eingestellt sind und beim Systemstart signifikant unter der Raumtemperatur liegen. Auch bei Überläufen einzelner Parameter wie zum Beispiel der Gesamtlaufzeit, kann man die Tatsache, dass ein Überlauf stattgefunden hat, in keiner Weise feststellen.
Eine von Google im Jahr 2006 durchgeführte Langzeitstudie über 9 Monte mit 100.000 Festplatten ergab, dass bei Berücksichtigung aller Parameter zwei Drittel der Festplattenausfälle vorhersagbar waren.
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Google – Studie war, dass die Laufleistung einer Festplatte nur wenig Einfluss auf die Haltbarkeit hat. Wenn das erste Laufjahr überstanden ist, spielt der Leerlauf in den nächsten vier Jahren kaum noch eine Rolle.
Wenn Sie eine S.M.A.R.T. – Fehlermeldung bekommen, sollten Sie sofort darauf reagieren, ansonsten können die Schäden gerade bei physikalischen Ursachen schnell zu groß werden, um die Daten noch zu retten!